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70 Jahre OV Jever- ein Garant für Sicherheit

Blaue Familie begeht Festakt mit Freunden und Kamerad:innen des Katastrophen- und Zivilschutzes. Tischgespräche geben Einblick in die Aufgaben des THW

Zahlreiche Gäste aus den verschiedenen Hilfsorganisationen, Freunde, Förderer und Offizielle fanden am 06. Mai 2023 den Weg in den Lokschuppen in Jever, um mit den Kamerad:innen des OV Jever die vergangenen 70 Jahre zu feiern. Grußworte und gute Wünsche für die Zukunft aus Politik, Verwaltung und der THW- Landesebene begleiteten die Veranstaltung.

Im Rahmen des Festaktes führte Erhard Bruns mit drei Kameraden jeweils ein Tischgespräch. So berichtete Günther Kirchgeorg (Alters- und Ehrenkamerad) von seiner aktiven Zeit bis Anfang der 2000. In der Ausstattung hat sich seither einiges getan. Am prägensten waren seine Auslandseinsätz, so z.B. Mosambik. Hier wurde ihm beim Anblick der Familien, die vor dem Krankenhaus Essen für ihre kranken Angehörigen kochten deutlich, wie unterschiedlich die Lebensarten sind. Diese Erfahrungen bestärkten ihn darin, auch heute noch aktiv zu helfen, wo er kann. Z.B. als Flüchtlingslotse oder mit der Aufnahme einer ukrainischen Frau mit Kind in seinem Haus.

Sein Alters- und Ehrenkamerad Henry Fremy war THWler der ersten Stunde. Als 1962 der Deich zu brechen drohte, zog er mit seinem eigenem (!) Spaten los um das Binnenland zu schützen. Gemeinsam mit weiteren Freiwilligen wurde er auf den bloßen Pritschen der Lastwagen transportiert. Dafür durfte sich der Lehrling am nächsten Arbeitstag einen gewaltigen Einlauf von seinem Chef abholen. Später gab es die berühmten grauen THW- Anzüge. Allerdings nur in zwei Größen- "zu groß" oder "zu klein".

Im letzten Tischgespräch berichtete Alexander Rieken, Truppfüher der Bergung, von einem aktuellerem Einsatz. Starkregen im Ahrtal. Jeder im Raum ist dieses Ereignis noch präsent. Der eine war mehr, der andere weniger betroffen. Viele der anwesenden Kamerad:innen waren selber dort und man spürte die nachdenkliche und bedrückende Stimmung als Alexander berichtete: "Wir fuhren durch eine schöne Gegend. Die Stimmung war gut. Auf einmal gab es einen Cut in dieser schönen Gegend. Nichts war mehr da. Nur Schlamm und Geröll, kaputte Häuser, umgeknickte Leitungen. Schlagartig war es still und bedrückend im GKW." Weiterhin berichtete er von einer alleinstehenden Frau, die es nicht fassen konnte, dass so viele Menschen kamen und ihr halfen, dass total verwüstete Haus auszuräumen. Noch weniger konnte sie begreifen, dass dieses ehrenamtlich und kostenlos geschah. Eine Emotion, die auch für erfahrene Rettungskräfte schwer zu begreifen ist.

Dieser Teil des Festaktes führte quer durch die Aufgabengebiete und Zeit des THW. Aus erster Hand direkt von betroffenen Helfern davon zu hören war besonders imposant.

Für tolle musikalische Momente sorgte des Ensembles "Querformat" der Kreismusikschule Friesland-Wittmund.

Diesen besonderen Festakt nutzen unser Ortsbeauftragter Axel Weber und der Landesvertreter des THW Michael Matrian, um Helfer unseres OV aufgrund ihrer besonderen Verdienste im Technischen Hilfswerk auszuzeichnen. Es war genau das richtige Ambiente vor einem großartigen Publikum für diese besondere Auszeichnungen!

Das Helferzeichen in Gold erhielten Philipp Gürth, Uwe Simond und Sascha Bredow.

Das Helferzeichen in Gold mit Kranz erhielten Markus Stegers, Alexander Rieken und Daniel Falkenhof.

Der Vertreter des Landesverband Michael Matrian hatte eine besondere Überraschung im Gepäck. Im Anschluss an die regulären Ehrungen verließ er nicht wie alle anderen die Bühne. Nein, er redete einfach weiter. Und irgendwann wusste auch der letzte im Raum worüber er sprach. Während alle Anwesenden aus Respekt standen, verlieh er als Anerkennung für die vorbildliche Einsatzbereitschaft und die erworbenen Verdienste im Technischen Hilfswerk im Namen von Präsident Friedsam unserem Ortsbeauftragten Axel Weber das "Ehrenabzeichen in Bronze der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk"


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