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Basisausbildung I – „Stress und Tod“

Ausbildung zum Umgang mit „Stress und Tod“ Jever. Am 22. Februar 2016 stand das Thema Umgang mit „Stress und Tod“ auf dem Ausbildungsplan des Technischen Hilfswerks (THW) Ortsverband (OV) Jever. Helferinnen und Helfer des THW können im Einsatzfall nicht nur mit körperlichen, sondern auch mit psychischen Belastungen konfrontiert werden. Außerdem ging es in dem Ausbildungsabend um die Themen, Stress, Stressreaktionen und-faktoren, Schutzstrategien, Stressminimierung und Stressbewältigung sowie Umgang mit belastenden Einsätzen, Trauer und Tod.

Mit Fredo Eilts stellte sich der Diakon und Notfallseelsorger des THW Jever  vor, der den anwesenden Helfern und Helferinnen die Prinzipien von Stress und Tod und den Umgang mit denselben belastenden Einsätzen näher brachte. Damit wurde deutlich gemacht, wie mit den psychischen Belastungen, denen Einsatzkräfte ausgesetzt sind, umgegangen werden kann. Diese Ausbildung ist auch wichtiger Bestandteil der Basisausbildung, die alle neuen Helfer und Helferinnen durchlaufen.

So lernten die Anwesenden Helfer und Helferinnen, dass das Wort Stress  ursprünglich aus dem Englisch kommt und  für Druck oder auch Anspannung steht. Stress bezeichnet zum einen durch spezifische äußere Reize hervorgerufene psychische und physische Reaktionen bei Lebewesen, die zur Bewältigung besonderer Anforderungen befähigen, und zum anderen die dadurch entstehende körperliche und geistige Belastung.

Reflexionsgespräche, Situationsanalysen und besonders der persönliche Austausch aus der Praxis waren dabei wichtig. Kernbeispiele waren u.a. schwere Verkehrsunfälle mit Todesfolge, Naturkatastrophen und die Suche nach vermissten Personen. Durch die aktive Einbeziehung der Ausbildungsteilnehmer (Schildern erlebter Stressempfindungen sowohl im Privat- als auch im THW-Leben, eigene Methoden zur Bewältigung  dieser Belastungen, die Rolle von Angehörigen, Freunden, den Helfern und Führungskräften bei der Verarbeitung persönlicher Extremsituationen) gelang es dem Diakon Fredo Eilts sehr schnell, ein vom normalen Ausbildungsbetrieb abweichendes Klima zu erzeugen.

Fragen wie „Haben Sie denn einmal einen Toten gesehen?“ können nun gestellt werden, die Ernsthaftigkeit zum Umgang mit diesen Fragen ist da.

Für Führungskräfte ist es sehr entscheidend, wer am Einsatzort mit welcher Erfahrung und vor allem auch mit Lebenserfahrung steht, auch was einem Einsatzteam zugemutet werden kann und wie das Erlebte im Team angemessen angesprochen wird, damit belastende Einsätze gut verarbeitet werden können.
Auch die Möglichkeit zu vertrauten und persönlichen Gesprächen sind eine weitere Möglichkeit für Helfer, in einem geschützten Rahmen mit einem Seelsorger, der unter amtlicher Schweigepflicht steht zu sprechen.

Einsatzkräfte sind keine Superhelden, sondern Menschen mit Gefühlen und Empfindungen. Nach einem schweren Einsatz bleibt immer etwas zurück, in der Regel wird das Erlebte auch gut verarbeitet, aber es gibt auch Situationen , die einen ergreifen und überfordern können. Für die kirchliche Notfallseelsorge im Ev.-Luth. Kirchenkreis Friesland Wilhelmshaven gewinnt gerade dieses Thema an Bedeutung durch konkrete Abfrage der Einsatzkräfte. Der Notfallseelsorger hat die Aufgabe, THW Einsatzkräfte während und vor allem nach schwierigen Einsätzen zu betreuen, und wurde speziell für diese Aufgabe ausgebildet. Die THW – Ortsverbände oder auch einzelne Helfer und Helferinnen können ihn in Anspruch nehmen.

Auch ohne die Verwendung von in Mode geratenen Schlagwörtern wie „Defusing Debriefing Demobilization“ oder „Burn Out“ endete die Ausbildung mit der Ausbildung mit der Erkenntnis, dass zur Bewältigung der einzelnen Helfer im Extremfall treffenden Belastungen Hilfe organisiert  und verfügbar ist

Der Schlüssel ist aber, wie bei so vielen Dingen: Aufeinander zugehen.


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