Fernmelder freunden sich mit dem Digitalfunk an

Im Mittelpunkt der diesjährigen Fernmeldeübung „Seefalke“, die am vergangenen Wochenende in Stadt und Landkreis Cuxhaven stattfand stand der praktische Betrieb im neuen Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben.

Gunda Burmann und Uwe de Neidels mit dem Einsatzleitwagen der Kreisfeuerbereitschaft Friesland sowie THW-Ortsbeauftragter Marco Hinrichs und Bereichsausbilder Funk Erhard Bruns mit den Sprechfunkern Daniel Möhl und Malte Brandenburg mit dem Zugtruppfahrzeug des THW Jever nahmen jetzt zum zweiten Male an der jährlich von der Stadt Cuxhaven veranstalteten Fernmeldeübung teil. Insgesamt waren über 200 Mitwirkende nach Cuxhaven gekommen.

Mit den Grundlagen des Digitalfunks und einer Geräteeinweisung beschäftigte man sich vor dem Beginn der praktischen Übung. Den Helferinnen und Helfern wurden die digitalen Handfunksprechgeräte der Firmen Sepura und Motorola vorgestellt. In Niedersachsen werden Geräte beider Hersteller zum Einsatz kommen, während der Bund u. a. auch für das THW ausschließlich die Produkte von Motorola beschafft hat. Technik und Handhabung sind mit dem Mobilfunk, also mit dem Handy vergleichbar, was die Bedienung vereinfacht. Für die Übung kamen ausschließlich Handfunkgeräte, welche im Direktmodus, also in einer direkten Verbindung von Gerät zu Gerät oder über das in Cuxhaven und Umgebung bereits vorhandene Netz betrieben werden konnten, zum Einsatz.

Der Netzbetrieb und seine umfangreichen Möglichkeiten in Form von Rufgruppen (früher Kanäle) standen im Vordergrund der ganztägigen praktischen Übung am Samstag. In einem fiktiven Einsatzgeschehen tauschten die Funkstellen in dafür gebildeten Einsatz- und Untereinsatzabschnitten Nachrichten aus. Die Nutzung und Umschaltung in die verschiedenen Rufgruppen sollte dabei geübt werden. Der heute noch genutzte Analogfunk kam bei der Übung nicht zu kurz.

So wurde bis zum Mittag zeitgleich zum Digitalfunkbetrieb eine schulmäßige Sprechfunkbetriebsübung mit 35 Funkstellen durchgeführt. Diese hatte die Auffrischung der Kenntnisse in Betriebsabwicklung und Dokumentation zum Ziel. Denn  die Abwicklung des Funkverkehrs wird sich auch im Digitalfunk nicht wesentlich verändern.

Für die Erfassung, Verarbeitung und Weiterleitung der Informationen kommt in den Einsatzleitungen und Stäben vermehrt eine unterstützende Software zum Einsatz, die in der Endbeschaffung auch in allen Führungsfahrzeugen aller Einheiten des Katastrophenschutzes Einzug halten soll. Im Landkreis Friesland wird diese Software bereits im Einsatzstab verwendet und Mitarbeiter sowie Fachberater daran aus- und fortgebildet.

„Bei aller Technik ist aber die Rückfallebene zu bedenken!“ so THW Bereichsausbilder Erhard Bruns. Im Digitalfunk besteht Netzabhängig wie beim Mobiltelefon. Überlastungen durch erhöhten Bedarf oder Störungen bedingt durch Energieausfall oder höhere Gewalt müssen einkalkuliert werden. Davon wäre auch der gesamte Funkverkehr des Katastrophenschutzes betroffen.

Für diesen Fall müssen Vorkehrungen getroffen werden um die wichtigen örtlichen Verbindungen trotzdem versuchen aufrecht zu erhalten. Katastrophenschutz fängt bei den Kommunen, also in den Rathäusern an und setzt sich je nach Größe der Schadenslage in den Stäben der Landkreise bis hin zur übergeordneten Leitung, den Polizeidirektionen fort. Diese Verbindungen sowie zu den anderen Einsatzeinheiten müssen einer turnusmäßigen Prüfung mittels Betriebsübungen durch das dafür vorgesehene Betriebspersonal unterzogen werden. Die Einführung des Digitalfunks und die damit erforderliche Schulung aller Mitarbeiter bietet jetzt Gelegenheit, dieses Thema auch in den Ordnungsämtern der Städte und Gemeinden wieder in den Vordergrund zu rücken. „Eine jährliche Fernmeldeübung, wie sie lobenswerterweise von der Stadt Cuxhaven veranstaltet wird,  können Ausbildung und Übungen zuhause nicht ersetzen. „Hier müssen wir schon selber unsere Hausaufgaben machen!“ erläutert Bruns.

Das Übungsfazit von „Seefalke 2012“  wird insgesamt als positiv bewertet. Dies betrifft insbesondere den Übungsteil Digitalfunk. Man hat jetzt einen ersten Eindruck gewinnen können und kann sich nun vorstellen, was da auf uns zukommt“ stellt THW-Ortsbeauftragter Marco Hinrichs fest. Auch Frieslands Kreisbrandmeister Gerhard Zunken, der auf Durchreise zu einer überörtlichen Veranstaltung die Fernmelder in Cuxhaven kurz besuchte, würdigte das Engagement der Stadt Cuxhaven.





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