Jever, 31.01.2015, von Kim Kampmann

Für den Einsatz gut vorbereitet

Ausbildung zum Umgang mit Stress und Tod

Vielfältige Eindrücke und Erkenntnisse hinterließ der Ausbildungssamstag für die Helfer und Helferinnen des Technischen Hilfswerks Jever, Oldenburg und Varel. Das Thema Stress, Stressbewältigung und Tod im Einsatz standen auf dem Programm. Das Thema Einsatznachsorge für Führungskräfte gewinnt zunehmend beim THW und auch bei den hiesigen Feuerwehren an Bedeutung.

Mit Fredo Eilts stellte sich der Diakon und Notfallseelsorger des THW Jever vor, der den anwesenden Helfern und Helferinnen die Prinzipien von Stress und Tod und den Umgang mit denselben belastenden Einsätzen näher brachte. Damit wurde deutlich gemacht, wie mit den psychischen Belastungen, denen Einsatzkräften ausgesetzt sind, umgegangen werden kann. Diese Ausbildung ist auch wichtiger Bestandteil der Basisausbildung, die alle neuen Helfer und Helferinnen durchlaufen. Am vergangenen Sonnabend fand beim THW OV Jever ein Grundmodulseminar zum Thema Umgang mit Stress und Tod statt. Unter Leitung von Notfallseelsorger Diakon Fredo Eilts gab es neben einem theoretischen Block, praktische Übungen und Szenarien.

Reflexionsgespräche, Situationsanalysen und besonders der persönliche Austausch aus der Praxis waren dabei wichtig. Kernbeispiele waren u.a. schwere Verkehrsunfälle mit Todesfolge und die Suche nach vermissten Personen. Für Führungskräfte ist es sehr entscheidend, wer am Einsatzort mit welcher Erfahrung und vor allem auch mit Lebenserfahrung steht, auch was einem Einsatzteam zugemutet werden kann und wie das Erlebte im Team angemessen angesprochen wird, damit belastende Einsätze gut verarbeitet werden können. Auch die Möglichkeit zu vertrauten und persönlichen Gesprächen sind eine weitere Möglichkeit für Helfer, in einem geschützten Rahmen mit einem Seelsorger, der unter amtlicher Schweigepflicht steht zu sprechen.

Weitere Kurse werden im Verlauf des Jahres als Modul angeboten. Einsatzkräfte sind keine Superhelden, sondern Menschen mit Gefühlen und Empfindungen. Nach einem schweren Einsatz bleibt immer etwas zurück, in der Regel wird das Erlebte auch gut verarbeitet, aber es gibt auch Situationen, die einen ergreifen und überfordern können. Für die kirchliche Notfallseelsorge im Ev.- Luth. Kirchenkreis Friesland Wilhelmshaven gewinnt gerade dieses Thema an Bedeutung durch konkrete Abfrage der Einsatzkräfte. Der Notfallseelsorger hat die Aufgabe, THW- Einsatzkräfte während und vor allem nach schwierigen Einsätzen zu betreuen, und wurde speziell für diese Aufgabe ausgebildet. Die THW-Ortsverbände oder auch einzelne Helfer und Helferinnen können ihn in Anspruch nehmen.


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