In gewohnter und interessanter Weise brachte Bereichsausbilder Daniel Kaszanics (Ortsverband Oldenburg) den Teilnehmern alles Wichtige über die Sprechfunkverkehrsabwicklung sowie die analoge und digitale Funktechnik bei. In praktischen Übungen konnte das Erlernte erprobt werden.
Die korrekte Abwicklung des Sprechfunkverkehrs ist für den reibungslosen Ablauf aller Einsätze im THW wichtig. Alle Helferinnen und Helfer müssen in der Lage sein, aus dem Einsatzgeschehen heraus Funksprüche abzusetzen.
Lernen der Grundlagen
Zunächst einmal lernten die Helfer die physikalischen Grundlagen des Funks kennen: Welche Frequenzen und Modulationsarten werden genutzt? Wie funktioniert die Wellenausbreitung? Weiterhin werden sie in der Be-
dienung analoger und digitaler Endgeräte geschult: Neben Handfunkgeräten werden im THW auch Fahrzeug-
funkgeräte, Feststationsgeräte und mobile Kofferfunkgeräte eingesetzt.
Digitalfunk
Das TETRA-Digitalfunknetz ist ähnlich strukturiert wie ein öffentliches Mobilfunknetz. Überall dort, wo Netzempfang gegeben ist, können Gruppen- und Einzelgespräche über die Netzinfrastruktur von allen Teilnehmern geführt werden, die die gleiche Rufgruppe geschaltet haben und auch die Berechtigung haben, sie zu nutzen (Trunk Mode Operation = TMO).
Bei Netzausfall und für den Einsatzstellenfunk ist weiterhin die Möglichkeit gegeben, eine direkte Funkverbindung zwischen Endgeräten in Reichweite herzustellen, ohne auf die Netzinfrastruktur zurückzugreifen (Direct Mode Operation = DMO).
Die Einsatzkräfte lernten außerdem Möglichkeiten kennen, um die Funkreichweite zu erhöhen und somit ein größeres Gebiet funktechnisch ohne Nutzung der Netzinfrastruktur versorgen zu können. Hierzu kommen analoge Relaisstellen oder DMO-Repeater zum Einsatz. Weiterhin ist es unter Verwendung spezieller Relaisschaltung möglich, Funkkanäle zusammen zuschalten. Mithilfe einer Gateway-Schaltung im Digitalfunk kann eine DMO-Rufgruppe mit einer TMO-Rufgruppe zusammengeschaltet werden, um so beispielsweise in Gebieten ohne Netzempfang die Anbindung ans TMO-Netz sicherzustellen.
Betriebsablauf
Um den Funkverkehr erfolgreich abwickeln zu können, müssen die BOS-Einsatzkräfte die Betriebssprache kennen: Es gibt spezielle Funkrufnamen über welche Einheiten der verschiedenen Organisationen, Fahrzeuge und Personen klassifiziert und identifiziert werden. So verbirgt sich beispielsweise hinter „ Heros Jever 21/10“ der Mannschaftstransportwagen des Zugtrupps des Technischen Zuges des THW-Ortsverbandes Jever.
Die Einsatzkräfte lernten weiterhin, welche Regeln bei der Abwicklung des Sprechfunkverkehrs zu beachten sind und wie man unter Verwendung des Buchstabieralphabets komplizierte und schwer verständliche Wörter, z.B. Ortsnamen oder Bezeichnungen von Gefahrstoffen übermittelt. Außerdem wurden die Helfer über die rechtlichen Grundlagen der Tätigkeit als Sprechfunker informiert.
Funkübung
Im Rahmen einer anschließenden Funkübung konnten die Helfer ihr gelerntes Wissen anwenden und demonstrieren: Sie mussten über Funk kleinere Aufgaben lösen.