Der neue Digitalfunk ist bei den Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS), wozu auch die Hilfsorganisationen, die Feuerwehren und das Technische Hilfswerk gehören, in aller Munde und das schon seit vielen Jahren. Immer wieder verzögerte sich die flächendeckende Einführung. Der Digitalfunk löst den bisherigen anlagen Sprechfunkverkehr ab. Vorsichtig kann von ersten hiesigen Umsetzungen in den Jahren 2013 und 2014 gesprochen werden.
Unabhängig vom künftigen Sprechfunkverkehr ist die Alarmierung der Einsatzkräfte zu sehen. Heute finden Alarmierung und Sprechunkverkehr auf einem Funkkanal statt. Das wird sich bald ändern. Die Landkreise Wittmund und Friesland errichten mit einem umfangreichen finanziellen Aufwand für die neue Alarmierung nun eigene Netze, im UKW 2m-Band während die Stadt Wilhelmshaven den Betrieb schon im vergangenen Jahr aufgenommen hat. Die Technik ist nicht neu und u.a. vom Funkrufdienst „Cityruf“ bekannt. Bereits in den 90er Jahren wurde diese schon einmal dem hiesigen Katastrophenschutz in Friesland vorgestellt. Seinerzeit entschied man sich aber für eine andere digitale Alarmierung nach dem Funk-Melde-System (FMS), welche dann auch 20 Jahre Bestand haben sollte. Durch die bevorstehende Einführung des Digitalfunks müssen die bisher für Sprechfunk und Alarmierung genutzten Funkfrequenzen an die Bundesnetzagentur zurückgegeben werden.
Aufgrund dieser Tatsache wird nun mit dem Aufbau der neuen Alarmierung im POCSAG-Standard (POCSAG bezeichnet ein Protokoll für Funkrufdienste, entwickelt von der Post Office Code Standard Advisory Group) begonnen. Damit eine Erreichbarkeit überall im Einzugsgebiet gewährleistet ist, werden zahlreiche digitale Alarmumsetzer (DAU) aufgebaut, die das von der jeweiligen Leitstelle empfangene Signal erneut aussenden und weitergeben. „Wird das System auf einem gemeinsamen Alarmierungskanal eingesetzt, können die Nutzer überall in Wilhelmshaven, Friesland und Wittmund erreicht werden!“ so Erhard Bruns, Bereichsausbilder Funk im THW. Dies wäre von Vorteil, weil viele Einsatzkräfte tagsüber nicht am Wohnort Ihrer Einheit sondern außerhalb arbeiten und somit erreicht werden können. Die heutigen Alarmsignale enden meist kurz hinter den kommunalen Grenzen.
Die überörtliche Erreichbarkeit ist auch Grund dafür, dass fast alle hiesigen Organisationen zusätzlich noch eine zweite Alarmierungsmöglichkeit über das Mobilfunknetz (Handy) nutzen. Alarmierungen werden hier per SMS oder Sprachnachricht übertragen und der Alarmierte kann auch eine unmittelbare Rückmeldung geben. Der Nachteil besteht wie beim neuen kommenden Digitalsprechfunk darin, dass hier eine Netzabhängigkeit besteht während in die von den Landkreisen betriebenen Netzen noch selber vor Ort eingegriffen werden kann.
Während die heute verwendeten Funkmeldeempfänger nur Töne oder einzelne Buchstaben anzeigen sind die neuen Geräte in der Lage vollständige Texte zu empfangen. Somit können direkt aus dem Einsatzleitrechner der Leitstelle heraus die Informationen an die Einsatzkräfte übertragen werden können wie z.B. die genaue Einsatzstelle und was geschehen ist. Auch eine Rückmeldemöglichkeit ist je nach Geräteversion möglich. Die Bundesanstalt THW wird sicherstellen, dass nach Aufbau der Netze der Ortsverband Jever entsprechende Funkmeldeempfänger erhalten wird.