THW Jever im Einsatz bei großer Katastrophenschutzübung in Hooksiel - Bericht der Nordwest Zeitung

Hooksiel - Mehr als 270 Retter und Katastrophenhelfer waren auf den Beinen, um einen Katastropheneinsatz im Außenhafen Hooksiels und am Strand sowie auf der Jade zu üben.

Alle Feuerwehren Frieslands, die THW-Ortsverbände Wilhelmshaven, Varel,
und Jever, Soldaten des Sanitätsdienstes Wilhelmshaven, Helfer von Deutschem Roten Kreuz (DRK), Rettungshubschrauber „Christoph 26“, DLRG, Polizei, Rettungskreuzer „Hannes Glogner“ von der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), Notfallseelsorger und Mitarbeiter des Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) waren gefordert.

Auf der Jade waren zwei Schiffe zusammengestoßen. 10 000 Liter Schweröl liefen ins Wasser. Trotz sofort aufgenommener Ölbekämpfung mittels Ölsperren sofort begonnen wird, schwemmt das Hochwasser am Ölbrocken an den Hooksieler Strand.

Aufgabe der Kreisfeuerwehrbereitschaft und des THW war es, den Strand zu säubern. Besonders die Dekontaminierung, also die Reinigung der Einsatzkräfte nach ihrem Einsatz war ein besonderer Übungsschwerpunkt.

Dafür haben Kreisfeuerwehr und das THW einen so genannten Schwarz-Weiß-Bereich eingerichtet: Die Einsatzkräfte der Feuerwehr tragen weiße Schutzanzüge, Schutzbrillen und Gesichtsmasken. „Denn Öl dampft aus, dadurch wird alles kontaminiert“, erklärt Kreisbrandmeister Gerd Zunken

Masken und Brillen sowie verölte Schutzanzugs müssen die Helfer ausziehen bevor es zum Duschen ins Zelt geht. „Diesmal hatten wir nur Feuerwehrmänner bei der Übung – wenn im Ernstfall auch Frauen im Einsatz sind, müssen wir auch das berücksichtigen“, erklärt Michael Ostendorf, stellvertretender Zugführer des Gefahrgutzugs der Kreisbereitschaft.

Während die Feuerwehrkameraden den Schichtwechsel üben, ereignet sich auf der Jade die nächste Katastrophe: Ein Küstenmotorschiff rammt ein voll besetztes Fahrgastschiff. Es gibt rund 20 Verletzte, drei davon schwer. Nun kommt Christoph 26 zum Einsatz: er setzt einen Notarzt und einen Rettungsassistenten auf dem havarierten Fährschiff ab. Im Außenhafen bereiten THW und DRK derweil alles zur Übernahme und Versorgung der Verletzten vor.

Die Leichtverletzten werden in Schlauchbooten vom Schiff geholt und nach der Erstversorgung in die Grundschule Hooksiel gebracht. Die Schwerverletzten werden an Bord vom Notarzt betreut, bis die Fähre – dargestellt von der „Hannes Glogner“ – den Anleger im Außenhafen erreicht hat. Dort werden sie von Sanitätern der Bundeswehr übernommen.

Und hier zeigt sich, wie wichtig solche Großübungen sind: Es dauert gefühlt ewig, bis die rund 20 Leichtverletzten, die im kalten Wind schlottern, ihre Blessuren versorgt bekommen haben. Auf die Idee, die Verletzten, die offensichtlich unter Schock stehen, zuallererst mit warmen Decken zu versorgen, kommt zunächst keiner. Da hilft es auch nicht, dass eine der „Verletzten“ – sie werden dargestellt von THW-Jugend und Jugend-Rotkreuz – immer wieder lautstark über die Kälte klagt.

 „Wir werden mit den Erfahrungen aus dieser Übung jetzt unsere Vorbereitungen weiter vorantreiben“, betont Frieslands Erste Kreisrätin Silke Vogelbusch als Leiterin des Katastrophenschutzstabs am Ende. Dieser Aussage konnten sich auch die THW-Einsatzleiter Michael Falkenhof und Christian Hudaff anschließen. Beide hatten für alle Einsatzkräfte eine gemeinsame THW-Führungsstelle eingerichtet, die in direktem Kontakt mit der Technischen Einsatzleitung stand.

Fotolink:

www.nwzonline.de/friesland/hooksiel-mehr-als-270-retter-bei-katastrophenschutzuebung-im-einsatz_g_1,0,2129376221.html

Bericht:


Melanie Hanz, Nordwest Zeitung

Ergänzungen: Erhard Bruns, THW OV Jever


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