Jever/Hoya.
Nach mehr als einer Woche intensiver Ausbildung, unterhaltsamer Aktionen und spannender Ausflüge wurde auf dem Gelände der THW-Bundesschule Hoya der Lehrgang Urban Search an Rescue (USAR) basic training four youngsters mit einer realitätsnahen Einsatzübung abgeschlossen. 60 Jugendliche aus fünf Nationen zeigten ihr erlerntes Wissen und stellten ihr Können unter den realistischer Bedingungen eines angenommenen Erdbebeneinsatzes unter Beweis. Zu dem Lehrgang fanden sich Jugendliche von 14-19 Jahren aus Russland, Groß Britannien, Rumänien, Island, Türkei und Deutschland ein.
Die Junghelfer der THW-Jugend Jever berichten übereinstimmend von einer sehr schönen und lehrreichen Erfahrung. Die ersten zwei Tage gehörten dem gegenseitigen Kennenlernen. Den Jugendlichen wurde gelehrt, wie verletzte Personen aus Gefahrensituationen befreit werden können ohne weitere Hilfsmittel sowie die wichtigsten Regeln aus der ersten Hilfe. Wie man sich in engen Gängen bewegt, Mauern einreist, so dass man hindurchgehen kann um verletzte Personen bergen zu können. In dieser Zeit lernten sich die Junghelfer näher kennen und aus dem Lehrgang wurde eine große Familie und aus Fremden wurden Freunde. Die gemeinsame fachtechnische Ausbildung fand auf dem NATO-Übungsgelände in Bergen-Hohne in der Lüneburger Heide inklusive Sprachkurs und teambildende Übungen statt. Hierbei standen beispielsweise Aufgaben wie Versorgung und Transport von Verletzten, Metall- und Holzverarbeitung auf dem Programm. Die jungen internationalen Retter von morgen hatten so die Möglichkeit, sich intensiv auszutauschen und die Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinweg zu trainieren.
Um halb Fünf des letzten Lehrgangstages wurden die Junghelfer zu der großen Abschlussübung geweckt in der die multinationalen Teams zahlreiche Aufgaben aus den Bereichen Bergung und Höhenrettung absolvieren und dabei diverse Hindernisse zu überwinden hatten. Sie bewältigten nacheinander verschiedene Schadenslagen und retteten Menschen aus einer zerstörten Agrarkooperative, einer zusammengestürzten Brauerei, aus einer U-Bahn-Station und aus einem Waisenhaus. Szenario der Übung war ein Erdbeben in der fiktiven Volksrepublik Zernia, bei dem zahlreiche Gebäude eingestürzt, Infrastrukturen zerstört und hunderttausende Menschen verletzt und obdachlos wurden. Lehrgang und Übung standen unter der Schirmherrschaft von THW-Präsident Albrecht Broemme und Stephan Mayer, Präsident der THW-Bundesvereinigung statt. Neben den Mitgliedern der THW-Jugend aus dem gesamten Bundesgebiet nahmen auch Jugendliche vom Cluj County „Avram Iancu“ Inspectorate for Emergency Situations aus Rumänien, vom ICE-SAR aus Island, vom Bildungs- und Förderverein für Notfall- und Katastrophenmanagement AYADER aus der Türkei und von der britischen Royal Life Saving Society teil.
Janneke Teerling und Jannek Arnold aus Jever störte es nicht, das während des gesamten Lehrganges die Kommunikation nur in englischer Sprache stattfand. „Auf der Übung konnten wir endlich alle zeigen, was in uns steckt!“ Beide wollen auf jeden Fall im nächsten Jahr wieder dabei sein.