Vortrag über die Medizinische Task-Force (MTF) des Bundes

Im Rahmen des allgemeinen Ausbildungsbetriebes für den Technischen Zug und der Fachgruppe Beleuchtung des Ortsverbandes Jever im Technischen Hilfswerk (THW) konnte THW-Ortsbeauftragter Marco Hinrichs kürzlich Bereitschaftsleiter Peter Dirks vom Deutschen Roten Kreuz Kreisverband Jeverland in der THW-Unterkunft Am Bullhamm willkommen heißen. Dirks ging zunächst auf die Entstehungsgeschichte der Task Force ein. Die Innenminister der Bundesländer verabschiedeten im Juli 2007 das neue Ausstattungs- konzept des Bundes zur Ergänzung des Bevölkerungsschutzes, welches zusätzliches Potential in der Bewältigung eines Massenunfalls von Verletzten aufweist. Daraus entstand die Medizinische Task Force (MTF), die zur Unterstützung der medizinischen Versorgung bei großen Schadenslagen aufgestellt wurde. Es handelt sich um eine taktische Einheit mit Spezialfähigkeiten und Verstärkungspotential zur Unterstützung der regulären Einheiten des Sanitätsdienstes. Der Schwerpunkt liegt in Aufbau und Betrieb von Patientenablagen, Sichtungs- stellen und der Verletztendekontamination vor einem Krankenhaus. Die Einheit ist nicht für den Ersteinsatz vor Ort konzipiert sondern für die überörtliche Hilfeleistung. Ein typisches Merkmal wäre der Einsatz in einem Schadengebiet mit zerstörter Infrastruktur. Örtliche Rettungsdienste und des Katastrophenschutzes sind in einer solchen Situation überlastet. Der Grundsatz der MTF ist eine lageangepasste und überregionale Zusammenführung fachlich unterschiedlicher Teileinheiten. Im Bundes- gebiet sollen davon insgesamt 61 Einheiten aufgestellt werden, welches Aufgabe der einzelnen Bundesländer ist. Der nächst gelegene Aufstellungsort einer MTF ist Oldenburg. Der DRK Landesverband Oldenburg e.V. und seine angeschlossenen Kreisverbände zu dem auch der DRK Kreisverband Jeverland gehört, kümmert sich zusammen mit dem federführenden Dezernat Katastrophenschutz bei der Polizeidirektion Oldenburg um die Planung. Die MTF unterteilt sich in die Teileinheiten Führung, Behandlung, Dekontamination und Transport. Der Einsatz von über 100 Helfern, welche in Doppelbesetzung zu planen sind, ist vorgesehen. Der Fahrzeugpark umfasst neben einem Einsatzleitwagen insbesondere die Gerätewagen Sanität und Behandlung sowie die Notfallkrankenwagen, von denen im DRK Kreisverband Jeverland je ein Fahrzeug für die Bereitschaften in Sande und Jever unter Aufwendung eines finanziellen Eigenanteils beschafft worden sind. Diese Notfallkrankentransportwagen können somit auch im regulären Dienstbetrieb des DRK eingesetzt werden. Von den Gerätewagen erfolgen ebenfalls zwei Zuweisungen in den Landkreis Friesland. Insgesamt besteht eine MTF aus 21 Fahrzeugen, die im Einsatzfall zusammengezogen werden. THW-Ortsbeauftragter Hinrichs bedankte sich bei Peter Dirks für seine Ausführungen und wies darauf hin, dass der THW Ortsverband Jever in diesem Jahr Einheiten und Einrichtungen des Katastrophenschutzes und der örtlichen Gefahren- abwehr in Friesland und Umgebung besuchen wird. Viele Termine sind schon vereinbart. Die Erkenntnisse aus der großen Katastrophenschutzübung des Landkreises Friesland im November des vergangenen Jahres machen es erforderlich, die Zusammenarbeit der beteiligten Organisationen weiter zu verbessern. Bestehende Defizite, die die Übung bei allen Teilnehmern zu Tage brachte, werden im laufenden Ausbildungsplan umfassender und intensiver als bisher behandelt und müssen konsequent abgestellt werden. Darin sind sich alle einig. "Jeder für sich muss den Katastrophenschutz nicht neu erfinden! Gemeinsame Ausbildungsveranstaltungen und Übungen im kleineren Rahmen und kürzeren Abständen insbesondere zwischen den Führungsstellen, der Einsatzleitungen und dem Katatstrophenschutzstab würden das gegenseitige Kennenlernen und Verständnis fördern!“ stellt auch Erhard Bruns fest. Er ist im THW Jever zuständig für Funkausbildung und Öffentlichkeitsarbeit. Quellen: Vortrag Peter Dirks und Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BBK)